Das 4.Rott, Sachsenhagen und mehr
  Geschichte des Schützenfest
 

Die Geschichte des Schützenfestes

 

Volksfest 1948

Am Montag, den 10.Mai 1948, 20:30 Uhr, waren auf Einladung des Herrn Stadtdirektors Klingemann, die Inhaber des Gastwirtsgewerbes von Sachsenhagen auf dem Rathaus zu einer Besprechung über das Volksfest im Jahre 1948 erschienen.

Frau Stackmann - Ratskeller - Frau Reinecke - Zum goldenen Engel - Frau Seelkopf - Zur Linde - Herr Köster - Zum goldenen Löwen. Außerdem waren der Einladung gefolgt der Bürgermeister, Herr Heinrich Edler und der Vorsitzende des Heimatverein Sachsenhagen, Herr Carl Conradi, Protikollführer Franke.

Nach Eröffnung wurde das Für und Wider über die Abhaltung des Volksfestes in der heutigen wirtschaftlichen Zeit erörtert. Es wurde hierbei klar herausgestellt, dass die Abhaltung eines Volksfestes mit Zelten und allem Drum und Dran im Interesse des Zusammengehörigkeitsgefühls befürwortet wird. Aber ebenso klar kam auch zum Ausdruck, dass es unter den heutigen schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen nicht möglich ist, das Volksfest abzuhalten. Es fehlt an allen Bedürfnissen, um das Volksfest so zu gestalten, dass es sich würdig in die Reihe früherer Feste einreihen läßt. Es fehlt in erster Linie an Getränken, Lebensmitteln und sonstigen Eßwaren, die ja neben dem Tanz das Fest verschönern helfen. Die Eintrittspreise können auch nicht so genommen werden, wie es erforderlich wäre, um den Wirt auf seine Rechnung kommen zu lassen; denn dagegen stehen die Bestimmungen der Kreisüberwachungsstelle.

Um 21:45 Uhr wurde die Sitzug geschlossen in der Erwartung, dass im nächsten Jahre die Zeiten für ein Volksfest besser sind.

Erst im Jahre 1951 wurde das erste Schützenfest nach dem Krieg gefeiert.

 

1951

Am 27. April 1951 um 20:45 Uhr fand eine Sitzung mit dem neu gegründeten Schützenfestausschuss statt. Anwesende waren damals: Bürgermeister Gerlach, Carl Conradi, Carl Meier, Friedrich Engelbrecht und Stadtdirektor Klingemann. Der Ausschuss war berechtigt, weitere Bürger für die Durchführung des Schützenfestes am 15. und 16. Juli heranzuziehen.

Beschlüsse

1. Vorsitzender

Bürgermeister Gerlach

Schützenmajor

Friedrich Engelbrecht, Adjudant Walter Gerlach

Vorarbeiten Fest

Carl Conradi und Carl Meier

Festwirt

Stackmann, Sievers

Buden

2 Schießbuden, 2 Süßigkeitsbuden, 1 Spielwarenbude, 1 Karussel

Auszug aus dem Sitzungsbericht vom 29. Mai 1951

Im Vordergrund der Debatte stand zunächst das Preis- und Königsschießen. Träger des Schießens ist der Sportverein Sachsenhagen. Es wurde hierbei die Auffassung vertreten, dass die Herren den einzuzahlenden Betrag der teilnehmenden Schützen so niedrig wie möglich halten sollten. Zumal kein Überschuss erziehlt werden soll.

Das Preisschießen soll vorher auf dem Ratskeller und das Königsschießen am zweiten Schützenfesttag früh auf dem Zelte stattfinden. Es soll mit Luftgewehren geschossen werden, weil es mit Kleinkaliberbüchsen zu teuer kommt.

Nach längerer Debatte war Herr Beck nicht mehr ganz abgeneigt, die Funktion des Schützenmajors zu übernehmen, wenn man ihm Unterstützung zu teil werden lasse.

Der Ausschuss ist der Auffassung, dass in diesem Jahre die erfahrenen Männer das traditionelle Schützenfest wieder in Gang bringen und es dann im Jahre 1952 den jüngeren Kräften überlassen.

Nach Möglichkeit soll es bei der alten Rotteinteilung verbleiben. Herr Reichelt will mit dem Rundfunk verhandeln, damit das Sachsenhägener Schützenfest auch über den Rundfunk weiteren Kreisen bekannt wird.

In der Festausschusssitzung vom 07. Juni 1951 wurde für den 11. Juni eine Bürgerversammlung festgelegt, um das Interesse der Einwohner für das traditionelle Schützenfest zu wecken.

Auszug Bürgerversammlung vom 12. Juni 1951

Nach kurzer aber herzlicher Begrüßung begründete der Bürgermeister die Einladung zur Bürgerversammlung.

Er führte u. a. aus, dass es notwendig sei, dass das Schützenfest in althergebrachter Weise wieder auflebe. Schützenfesttage hätten bei der Einwohnerschaft in all den vielen Vorkriegsjahren die hier und da vorhandenen Trennungsstriche fallen lassen. Die Einigkeit wäre an diesen Tagen unübertrefflich gewesen und so solle es auch nun wieder werden. Dies sei jedenfalls sein Bestreben und er bitte, ihn in dieser Hinsicht zu unterstützen. Darum sei es dringend erforderlich, dass sich Rottführer melden und zwar 5 beherzte Männer kämen hierfür in Frage.

Auf Anfrage erläuterte der Bürgermeister, dass die Rotteinteilung für das volle Gelingen des Festzuges unerlässlich sei. Sie gleicht einer Kompanie in einem Bataillon. In der Rotteinteilung läge aber gleichzeitig die Pflege des Zusammengehörigketisgefühls und der Geselligkeit und deshalb wäre auch bei den Rottführern an beiden Festtagen vor dem Festmarsch ein kameradschaftliches Beisammensein, bei dem Getränke und Rauchwaren gereicht würden. Zu diesen Unkosten müßten jedoch alle Teilnehmer am Festmarsch beitragen. Nach eingehender Aussprache wurde folgendes festgestellt. Die Anwesenden gaben ihre Zustimmung, es bei 5 Rotts zu belassen und einen Rottbeitrag von 3,-- DM zu leisten

Das Preisschießen beginnt an den Schiesstagen um 9 Uhr und wird um 18 Uhr beendet. Die Schulentlassenen bis zu 21 Jahren gehören zu den Jungschützen. Der beste Jungschütze erhält auch eine Ehrenscheibe, hat aber sonst keine Verpflichtung und keine Ausgaben. Der Schützenkönig wird erst am 2. Festtag früh ermittelt und entsprechen geehrt. Die Kinderbelustigung findet am 2. Festtag des Nachmittags statt.

Protokoll des Festausschusses vom 19. Juni 1951

Anwesende: Bürgermeister Gerlach, Stadtdirektor Klingemann, Herr C. Meier, C. Conradi, Fr. Engelbrecht und W. Büsselberg. Dr Fedler war entschuldigt.

Es wurde einstimmig beschlossen, dass die Rottführer sich grundsätzlich über die Verabreichung von Getränken u.s.w. vorher noch einigen. Essen sollte nicht mehr verabreicht werden.

Das Königsschießen findet am 2. Morgen von 8 Uhr bis 12 Uhr statt. Es schießen die Rotts in der Reihenfolge 1 bis 5. Jeder Einwohner der das 21. Lebensjahr vollendet hat, sich am Rott und am Ausmarsch beteiligt, kann am Königsschießen teilnehmen. Für alle bis zum 21. Lebensjahr schießen unter den gleichen Bedingungen wie auf der Königsscheibe, auf eine Jungschützenscheibe. Endgültig wurde Friedrich Engelbrecht zum Schützenmajor und Wilhem Bellersen zum Adjudanten bestimmt.


Und diese Rottbrüder haben am ersten Rott 4 nach dem Krieg teilgenommen
Hier noch einpaar alte Belege die mit dem Schützenfest in Verbindung stehen







 

1951

Rott IV, Rottführer Wilhelm Büsselberg

Meierei, Sinkenbrink, Petersilienstraße und Ohr

 

Meierei und Sinkenbrink

 

51

Reichelt, Gerhard

Nr. 76

01

Grote, Arnold

Nr. 7

52

Rübsamen, Heinrich

Nr. 77

02

Tarik, Karl

Nr. 7

53

Koppitz, Artur

Nr. 77

03

Aue, Heinrich

Nr. 7

54

Brösche, Wilhelm

Nr. 81

04

Aue, Christioph

Nr 7

55

Niedenzu, Josef

Nr. 81

05

Klingemann, Wilhelm

Nr. 9

56

Niedenzu, Alfred

Nr. 81

06

Vogler, Josef

Nr. 9

57

Hasemann, Heinrich

Nr. 83

07

Dahm, Benno

Nr. 13

58

Konsog, Max

Nr. 83

08

Aue, Heinrich

Nr. 14

59

Hoheisel, Karl

Nr. 83

09

Aue, Heinrich

Nr. 14

60

Schotte, Hermann

Nr. 84

10

Menz, Heinrich

Nr. 112

61

Biesterfeld, Kurt

Nr. 84

11

Stelling, August

Nr. 117

62

Rieger, August

Nr. 84

12

Stelling, August

Nr. 117

63

Vethake, Kurt-Wilhelm

Nr. 84

13

Reimann, Herbert

Nr. 117

64

Rother, Walter

Nr. 84

14

Gessel, Rolf

Nr. 131

65

Kaczmarek, Jan

Nr. 86

15

Büsselberg, Wilhelm

Nr. 131

66

Gerdsmeyer, Paul

Nr. 105

16

Braun, Ernst

Nr. 131

     

17

Dahm, Erich

Nr. 146

 

Ohr

 

18

Hahne, August

Nr. 146

67

Bock, Friedrich

Nr. 65

19

Hartwig, Karl

Nr. 146

68

Bock, Eduard

Nr. 65

20

Langer, Johann

Nr. 146

69

Grabowski, August

Nr. 65

21

Kressin, Helmut

Nr. 147

70

Hartmann, Heinrich

Nr. 66

22

Hinse, Hermann

Nr. 147

71

Minwegen, August

Nr. 66

23

Meyer, August

Nr. 148

72

Rätke, August

Nr. 68

24

Hermann, Richard

Nr. 148

73

Wesemann, Fritz

Nr. 68

25

Klemz, Werner

Nr. 148

74

Stackmann, Wilhelm

Nr. 69

26

Behling, Walter

Nr. 155

75

Siegert, Karl

Nr. 69

27

Behling, Heinrich

Nr. 155

76

Möller, August

Nr. 79

28

Schöbel, Alois

Nr. 155

     

29

Teichmann, Alfred

Nr. 155

 

Jugendliche

 
     

77

Bremer, Arnold

Nr. 7

 

Petersilienstraße

 

78

Gaeke, Kurt

Nr. 13

30

Behrens, Ludwig

Nr. 1a

79

Mensching, Günter

Nr. 62

31

Behrens, Walter

Nr. 1a

80

Schulz, Wolfgang

Nr. 77

32

Behrens, Ludwig

Nr. 1a

81

Henschel, Hans

Nr. 77

33

Klingemann, Dietrich

Nr. 3

82

Eßmann, Friedrich

Nr. 80

34

Klingemann, Hans

Nr. 3

83

Niedenzu, Bernhard

Nr. 81

35

Schöbel, Paul

Nr. 3

84

Niedenzu, Herbert

Nr. 81

36

Mensching, Heinrich

Nr. 62

85

Schotte, Horst

Nr. 84

37

Mensching, Willi

Nr. 62

86

Rieger, Manfred

Nr. 84

38

Förster, Horst

Nr. 62

87

Rother, Hubert

Nr. 84

39

Hartmann, Willi

Nr. 63

88

Teichmann, Heinz

Nr. 155

40

Behrens, Heinrich

Nr. 70

89

Bremer, Rudolf

Nr. 148

41

Behrens, Heinrich

Nr. 70

     

42

Behrens, Willi

Nr. 70

     

43

Bergmann, Walter

Nr. 71

     

44

Brösche, Ludwig

Nr. 72

     

45

Ziehm, Richard

Nr. 72

     

46

Grünthal, Walter

Nr. 72

     

47

Alms, August

Nr. 74

     

48

Langer, Josef

Nr. 74

     

49

Reinecke, Heinrich

Nr. 76

     

50

Reinecke, Ludolf-H.

Nr. 76

 


 Quelle G.Klubsch

 
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